
Das hat Bartleby immer dann geantwortet, wenn sein Vorgesetzter etwas von ihm wollte. Und er hielt das durch bis zum bitteren Ende. Herman Melville („Moby Dick“) hat dem konsequenten Verweigerer in seinem Roman „Bartleby der Schreiber“ ein unvergessliches Denkmal gesetzt.
Herzlich willkommen
in der skurrilen Welt des Bartleby von heute. Das alter ego des literarischen Schreibers ist nicht mehr der Jüngste, aber imprägniert durch Alkohol und Zynismus. Ihr könnt ihn Euch als eine leicht missglückte Mischung aus Big Lebowski und Chartles Bukowski vorstellen. So ausgestattet versucht er täglich tapfer, sich in seinem Berlin, der Hauptstadt der Meckerer und Möglichkeiten, zu behaupten. Leider mit wechselndem Erfolg.
Was erwartet Sie als Leser dieses Blogs?
Eine Zeitreise mit dem ewigen Kriegskind über acht Jahrzehnte voller Ironie und Selbstironie. Aus den Luftschutzkellern Berlins und Potsdams geht es über viele Umwege zurück in die heute gentrifizierte Stadt. Vom „das macht man nicht“ Kind über den 68er-Steinewerfer und Grünen-Mitbegründer zum wehrhaften Aggro-Rentner. Kleine Alltagsgeschichten und Episoden aus seinem Leben sollen den Bartleby von heute wie in einem Mosaik erkennbar werden lassen. Und es kann passieren, dass Sie selbst dabei manchmal wie in einen Spiegel schauen.
Der große Robert Gernhardt hat das einmal für sich so formuliert: „Ich erzähle mein Leben als eine Kette von Pleiten, weil ich glaube, das humanisiert eher als die Einsamkeit der Triumphe, an die wir uns kaum erinnern können.“
Bartleby lädt seine Leser ein, sich mit ihm Gedanken zu machen über das, was einmal war bis zu dem, was noch kommt oder besser nicht. Zu überlegen, wann sie selbst einmal wie der große Verweigerer reagiert oder sich dann doch nicht getraut hatten.
Wer jetzt immer noch sagt „ich möchte nicht“, wird damit aber nicht gleich zu einem neuen Bartleby. Ja, es stimmt, Veganer und die Fans von Bayern München werden es in diesem Blog nicht leicht haben. Aber auch sie sollten sich trauen, erst einmal zwei, drei Einträge zu lesen.
Nur Mut, es tut nicht halb so weh wie ihr denkt.
Ulrich Kubitz 18. Oktober 1939 – 8. Januar 2022
Wenn ich tot bin,
mir soll mal Einer
mit Auferstehung oder so kommen:
ich hau ihm Eine rein!
Arno Schmidt …